Hoch hinaus – dafür eine Treppe

Unser Haus braucht eine Treppe. Aufgrund des Grundrisses ist sie ein zentrales Element. Man sieht sie direkt, wenn man das Haus betritt und wenn man den Raum wechselt. Deswegen sollte die Treppe besonders werden. 

Die Odyssee der Faltwerktreppe

Die erste Idee war, dass es eine Falttreppe aus Holz mit einem filigranen Geländer wird. Leider habe ich mich in der Planungsphase nicht genug damit auseinander gesetzt, wie diese Treppe Halt findet und in sich hält. Als wir dann mit unseren Ideen zum Treppenbauer sind, war seine erste Frage nach der Tragfähigkeit der Wand. Leider die Wand nicht darauf ausgelegt, dass sie eine Treppe tragen könnte. So mussten wir uns früh, von der Idee einer Faltwerktreppe verabschieden. 

Oder doch...?

Doch so ganz wollte ich die Idee nicht aufgeben. Ich suchte nach Beispielbildern. Dabei habe ich augenscheinliche Holztreppen gefunden, die eine Stahl-Unterkonstruktion haben. Das war eine Möglichkeit, mit der ich arbeiten konnte. 

Wir sind also zum Stahlbauer, haben die Idee diskutiert und beschlossen, erst mal eine Stahltreppe rein zu bauen, mit der Option, sie später mit Holz zu belegen.

Neue Möglichkeiten

zackige Wange
Trittstufe

Der Flur ist relativ dunkel, da er nur Licht durch ein schmales Fenster neben der Hauseingangstür bekommt. 

Der Umschwung auf eine vorerst reine Stahltreppe nahm ich als Chance, die Form nochmal zu überdenken. Die Idee war, dass die schwere Stahltreppe mehr Leichtigkeit durch ihre Form braucht, damit der Flur mehr Licht bekommt. Für die Leichtigkeit musste die Stellstufe weichen. Somit habe ich die Wangenform auch nochmal überdacht. Die Form der Faltwerktreppe wollte ich nicht ganz aufgeben und habe versucht, sie in der Wange widerzuspiegeln. 
Durch die Form der Wange war schnell der Ort der Trittfläche klar. Das Geländer behielt seine offene Form. 

Ich liebe die durch die Form entstandenen Details – die klaren Formen. 

Der Bauablauf

Die Reling und die Bodenbefestigungsschwerter wurden bereits auf der Rohdecke bzw. auf der Bodenplatte verschraubt. Danach floss der Estrich drauf. Nachdem der Putzer und der Maler fertig waren, wurden die Wangen samt Stufen eingebaut. Erst als fest stand, dass nicht mehr viele Handwerker mit schwerem Gerät über die Treppe müssen, bekam die Treppe ihre Endlackierung. 

Dafür das wir eine Holztreppe wollten, sind wir jetzt sehr froh, dass wir eine schwarze Stahltreppe haben. Sie ergibt einen guten Kontrast zur Klinkerwand. Vielleicht wäre eine Holztreppe zu harmonisch. 

Wichtiger Hinweis: die Treppe ist nicht DIN-konform. Die Abstände zwischen den Stufen und den Streben des Geländers und der Reling sind viel zu groß. Dem sind wir uns bewusst. Wir haben dem Treppenbauer unterschrieben, dass er uns darauf hingewiesen hat.

Ein Gedanke zu ”Hoch hinaus – dafür eine Treppe

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