Die aktuellen Lieferengpässe haben auch unseren Bauablauf verzögert. Die erste Lieferung der Klinkerriemchen war nicht vollständig. Auf die fehlende letzte Palette mussten wir eine gefühlte Ewigkeit warten. Doch als die Klinker dran und verfugt waren, konnte endlich die Dachrinne fertig gestellt werden… aber von vorne!
Der Plan
Unser Ziel war es, ein Gebäude mit einer modernen Kubatur zu bauen. Um das zu erreichen, planten wir ohne Dachüberstände – sowohl am Giebel als auch an der Traufe. Verstärkt wird diese Ansicht durch die Fensterbänder, die von der Vertikalen direkt ins Dach übergehen.
Die Umsetzung
Um konsequent auf Überstände zu verzichten, haben wir eine aufgesetzte Dachrinne. Das bedeutet, die Rinne liegt auf der Außenwand auf und das Dach läuft direkt rein. Geplant war das schnell, doch in der Umsetzung war es nicht ganz so einfach. Der Knackpunkt waren die verschiedenen Materialien, die an der Stelle aufeinander treffen: Stein, Holz, Dämmung und Putz. Die Schwierigkeit bestand darin, den Schwellbalken so einzupacken, dass er ausreichend gedämmt ist und später der Putz daran hält.
Ich habe leider keine Zeichnung des fertigen Details, weil es während der Ausführung auf der Baustelle zwischen den ausführenden Gewerken abgestimmt wurde. Aber ich versuche es zu erklären:
Um sicher zu gehen, dass kein Wasser ins Mauerwerk eindringt, wurde ein Blech von unterhalb der letzten Dachpfannen, über die Außenwand, bis über die Ebene der Klinker gezogen. Darin hängt die eigentliche Dachrinne. Vor der gesamten Konstruktion ist eine Blende befestigt.
Funktion und Funktion vereint
Um weiterhin mit wenigen Materialien und Farben auszukommen, sollten Dachrinne und Fallrohre in Farbe der Fenster ausgeführt werden. Dafür wäre allerdings ein beschichtetes Blech notwendig gewesen. Damit wäre die Verkleidung der versteckten Dachrinne nicht möglich gewesen. Deswegen sind nun Dachrinne, Blech am Ortgang und Fallrohre aus Zink und durch die gleiche Höhe der Dachrinnenblende und des Blechs am Ortgang entsteht ein schöner Rahmen des Daches.
Eigene Ebene für die Fallrohre
Einen weiteren Kompromiss mussten wir mit der Ebene der Fallrohre eingehen. Ursprünglich wollten wir die Fallrohre in der Ebene der Klinker verschwinden lassen. Da wir mit dem geänderten Außenwandaufbau auf Klinkerriemchen umgeschwenkt sind, war die Ebene zu schmal und die Fallrohre passten nicht mehr komplett rein. Damit sie nicht halb drin und halb draußen sind, haben wir sie komplett davor gehängt. Was blieb, war die quadratische Form.
Wie die fertige Fassade ohne Gerüst aussieht, erfährst du im nächsten Artikel 🙂
Ich kenne die Ansicht ohne Rüstung schon.
Wie die fertige Fassade ohne Gerüst aussieht, erfährst du im nächsten Artikel 🙂 … ich kenne sie auch schon 😀… schick!!!